Direkt zum Hauptbereich

Anhebung der Grunderwerbssteuer in vielen Bundesländern - Mehr Ideen gibt es nicht?

Meine persönliche Anmerkung:

Der Finanzbedarf vieler Bundesländer hat mal wieder die Grunderwerbssteuer als Melkkuh entdeckt. Nachdem viele Bundesländer mittlweile Sätze von 4,5% - 5% haben, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die restlichen Länder dies auch tun. Je nach Immobilienwert bedeutet dies für die Erwerber zusätzlichen Aufwand von mehreren tausend Euro. Erstaunlich, dass solche Steuererhöhungen immer relativ geräuschlos durchgehen. Weniger dagegen einzuwenden wäre allenfalls dann, wenn die Mehreinnahmen dazu verwendet würden, mehr Aufklärung über Immobilieneigentum zur Eigennutzung zu betreiben und Möglichkeiten einkommensschwächere Haushalte auszubauen.

Beim der Einnahmeerzielung sind unsere Volksvertreter und Verwalter immer schnell zur Hand. Konzepte hingegen, die dazu geeignet wären, mehr Menschen in die eigene Immobilie zu bringen - völlige Fehlanzeige. Gerne begnügt man sich mit plakativen Musterprojekten für ein paar junge Familien o.ä. oder verweist auf KFW-Darlehen usw.. Gerne scheinen auch gerade viele Kommunen das Geld für Wohngeld oder ARGE-Zahlungen für Wohnraum lieber ausgeben zu wollen.

Gerade im Hinblick auf die Stärkung eines privaten Vermögensaufbaus und eine stabilen Altersvorsorge, wäre doch gerade die eigengenutzte Immobilie ein sehr zu empfehlender Baustein. Der öffentliche Hand kennt doch die Adressen seiner Bürger und hat über zahlreiche Institutionen Kontakt zu den Menschen. Kann man dies nicht nutzen, um zumindest Aufklärung über die Möglichkeiten zu schaffen? Wäre es nicht einmal ein tolles Ziel einer Kommune oder eines Landes die Eigentumsquote in z.B. 10 Jahren um 5 - oder 10% nachhaltig zu steigern und das vor allem im Bereich der Normalverdiener?
 
In meiner Praxis treffe ich laufend auf Menschen, die niemals gedacht oder auch gewusst hätten, dass eine Immobilie Sinn für Sie möglich und machbar sein kann. Ich denke hierbei nicht an Luxusimmobilien oder irgendwelche (teiweise abstruse) Kapitalanlagemodelle. Eine normale Bestandsimmobilie zur Eigennutzung wäre in vielen Kommunen und Landstrichen mit etwas Muskelhypothek für viele Menschen in Reichweite und nachhaltig darstellbar.

Mir ist bewusst, dass auch fehlendes Eigenkapital öfter ein Problem darstellt, aber gerade diese Lücke könnte man doch über z.B. kommunale oder landesweite Bürgschaften für einen festgelegten Zeitraum abdecken. Über eine entsprechende Besicherung, Kaufpreisgrenzen, Tilgungspläne etc. müsste sich doch so etwas durchführen lassen. Jeodch sollte dies alles als Hilfe zur Selbsthilfe und nicht als Subvention angelegt und mit entsprechenden Regularien auch z.B. bei Fehlverhalten der Anspruchsnehmer verknüpft sein. 

Mit Grüssen aus dem sonnigen Nürnberg
Markus Kestler
www.kestler-immobilien.de


 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Jahresende 2023 - Rückblick das Immobilienjahr und Ausblick

Werte Leserinnen und Leser, nach einer langen Phase, in der es schien, dass Immmobilienpreise nur den Weg nach oben kennen, ist 2023 eine klare Zäsur erfolgt.  Die veränderte Zinssituation, die hohen Handwerker- und Baupreise, ein unklare Förderkulisse sowie die Unsicherheiten rund um das GEG und die Pläne der EU zur Gebäudesanierung haben dazu geführt, dass gerade im Neubau von Wohnimmobilien ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen ist. Die Insolvenzen verschiedener, teils großer, Projektentwickler und Bauträger zeigen klar, wie schwierig das Marktumfeld mittlerweile ist. Auch im Bereich der Bestandsimmobilien sind deutliche Preisreduzierungen in fast allen Bereichen festzustellen. Vermutlich sind viele Preiskorrekturen derzeit noch nicht in den Angeboten zu erkennen, da es erfahrungsgemäß eine ganze Weile dauert, bis sich Immobilien-Anbieter den neuen Realitäten stellen (müssen).  Mitterlweile wird bei Bestandsimmobilien wieder mehr auf Rendite und Zustand geachtet, nicht we...

Mieten und Kaufpreise - Aktuelle Entwicklung Nürnberg, Fürth, Erlangen

Werte Leserinnen und Leser, aktuelle Infos zum Markt finden Sie hier: https://ivd-sued.net/pn-61-ivd-regionalreport-fuer-nuernberg-erlangen-fuerth-5-jahres-miet-anstieg-in-erlangen-eher-moderat-in-nuernberg-und-fuerth-dagegen-deutlich-ausgepraegter/ Gerne informieen wir Sie zu Ihren individuellen Fragen und Themen. Schönen Tag. Markus Kestler www.kestler-immobilien.de

Homestaging - Mehrwert für Verkäufer?

Seit einiger Zeit hört man öfter von einer Dienstleistung, mit der sich Wohnungen und Häuser besser verkaufen lassen sollen - Homestaging. Mit der Inszenierung des Zuhauses soll durch Malerarbeiten, Möblierung und Schaffung von Atmosphäre der Verkaufserfolg gesteigert werden. Aussagen wie etwa, dass dadurch zusätzliche Kaufpreiserlöse erzielt werden können halte ich für kritisch. Eher ist es wohl so, dass durch eine professionelle "Warenpräsentation" die Immobilie optimal präsentiert wird und Kaufpreisverluste durch mangelhafte Optik vermieden werden. Wie das Kind auch immer genannt wird - eigentlich geht es darum das "Produkt" optimal zu zeigen. Das geht natürlich nicht umsonst. Maler, Bodenleger oder z.B. Elektriker müssen bezahlt oder Leihmöbel, Innenaustattung, Einrichtungsplanung etc. müssen kalkuliert werden. Doch aus meiner langlährigen Erfahrung zeigt sich oft ein anderes Bild: Während professionelle Immobilieninvestoren von "Werbe"Maßnahmen ...