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Immobilieneigentum - Nicht mehr erschwinglich oder doch machbar?

 Werte Leser und Leserinnen,

spätestens seit dem Ende der Niedrigzinsphase wird zunehmend darüber diskutiert, ob Immobilieneigentum heutzutage noch erschwinglich ist oder ob das früher leichter war.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass vor Jahrzehnten der finazielle Spielraum für Käufer aus einem Grund sicherlich größer war: Denn z.B. die Grunderwerbssteuer lag mal bei 2% und ist mittlerweile je nach Bundesland auf bis zu 6,5% angestiegen. Zudem war die Belastung des Erwerbseinkommens durch Sozialversicherungsbeiträge niedriger als in diesen Tagen. Auch manche steuerliche Förderung hat sicherlich geholfen.   

Betrachtet man die Finanzierungsseite, so kann man die oft allegmein verbreitete Skepsis nicht unbedingt teilen. 

 Hat man Anfang der 2000er Jahre ein Haus finanziert, so waren die Kaufpreise niedriger, die Zinsen mit z.B. ca. 6,5% (10 Jahre) deutlich höher als heute mit ca. 3,5%.

Nimmt man ein Haus, das damals 400.000 € gekostet hat, ergibt sich (ohne Eigenkapital und Nebenkostenbetrachtung) seinerzeit ein Zins von jährlich 26.000 € und eine anfängliche Tilgung von  8.000 €, gesamt also 34.000 € oder ca. 2.833 € / Monat.   

Nimmt man einen inflationsbedingte Wertveränderung von 2% p.a. an, so ergibt sich nach 20 Jahren heute ein Kaufpreis von rund 595.000 €. Bei 3,5% Zins ergeben sich dann rund 20.800 € jährlicher Zins und 11.900 € jährliche Tilgung. Jährlich somit rund 32.700 € bzw. gesamt rund 2.725 € / Monat.

Sicherlich spielen heute auch noch weitere Kriterien für die Möglichkeit zum Immobilienerwerb eine Rolle, jedoch zeigt das kurze Beispiel, dass pauschale Aussagen zur Erschwinglichkeit früherer Tage so nicht zutreffen.  

www.kestler-immobilien.de

 

  

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